Big Tits Zombie

Big Tits Zombie
Originaltitel: Kyonyû doragon: Onsen zonbi vs sutorippâ 5 – Erscheinungsjahr: 2010 – Regie: Takao Nakano



Darsteller:
Sola Aoi, Io Aikawa, Daisuke Iijima, Hachirô Ika, Risa Kasumi, Ini Kusano, Mari Sakurai, Tamayo, Minoru Torihada, Kazuki Tsujimoto, Mame Yamada, Yumi Yoshiyuki u.A.

Filmkritik: Heidewitzka, was geht denn hier ab?

„Big Tits Zombie“ ist wohl ein absolut gefundenes Fressen für Freunde des (Asia-) Trashs, denn was hier so alles abgeliefert wird, dass geht auf keine Zombiehaut. Aber der Reihe nach: Die Stripperin Rena wird von ihrem geldgeilen Chef irgendwo in die Pampa geschickt um in einem „Wellness Resort die Kunden zu unterhalten“, aber muss dann jedoch herausfinden, dass nicht nur ihr Chef sie als Hure verhökert hat, sondern dass auch noch das Tor zur Unterwelt im Keller des Hauses beheimatet ist. Und wie jedes gute Tor zur Hölle wird dieses natürlich auch geöffnet, da wohl auch für Japaner kein Platz mehr in der Hölle ist. Zombie-Apokalypse juche!

Party-3D-Deluxe-Super-Happy-Fun-Time

Und ja, dieser Streifen hier ist dann durchaus etwas „speziell“, angefangen bei den 3D Szenen. „3D? Auf einer DVD? Och nööö, dass ist doch wieder dieser anaglyphe Rot-Grün oder –blau Mix?“ Die Antwort: „Oh ja, aber dieses Mal klappt ist!“ Denn der gesamte Gag des 3D Konzepts (mit beiliegender „3D Tittenbrille“, von der leider auch nur ein Exemplar vorhanden ist. -> Tipp: Man kann alternativ auch die Brillen der „Final Destination 4“-3D-DVD Version benutzen oder andere rot-blaue Brillen) ist so einfach wie brillant: An etlichen Stellen wird im Film ein Countdown im oberen linken Bildrand eingeblendet, nach dessen Ablauf es eine oftmals ziemlich kurze, dreidimensionale Sequenz gibt.

Beispiel gefällig? Zwei Stripperinnen streiten sich, plötzlich wird der Countdown eingeblendet und schwupps, die Beiden reißen sich gegenseitig in 3D die Oberteile vom Körper, Titten in Großaufnahme, Ende der Szene und es geht wieder weiter in 2D. Solche Momente sind in zahlreicher Form durch den ganzen Streifen verteilt worden. Sei es nun Stripperszenen oder eben auch Momente in denen Blut oder Monstertentakeln (oder so) in Richtung Kamera schießen.
Durch diesen extrem gelungenen Kniff wird das 3D-Gimmick zum Partymacher, denn man sitzt als Zuschauer eigentlich ständig in Hab-Acht-Stellung vor dem Schirm, da halt zwischendurch immer wieder solche eingeschobene Momente zum Auf- und Absetzen der Tittenbrille auffordert.

Frei nach dem Motto: Love It Or Hate It!

Und zwischen den 3D-Momenten gibt es dann auch viel zum Lachen und Abfeiern. Wenn etwa debile Muskelmänner Tischtennis spielen, geile alte Säcke sich an die Stripperinnen ranschmeißen, oder dann eben in der zweiten Hälfte etliche ulkig aussehende Zombies mit Schwertern, Kettensägen oder sonst was (etwa Wasabi!) in ihre Schranken gewiesen werden, johlt der Freund von asiatischen Absurditäten genauso auf wie der Durchschnittsgucker, für den das Cover verlockend aussah und der sich nun von Scherzen die zwischen debil und derb schwanken gefoltert fühlt.

Aber Hand aufs Herz: Das ist mir – um einmal mehr ganz subjektiv zu werden – herzlich egal, denn „Big Tits Zombie“ wird ganz, ganz sicher nicht jeden froh machen, aber dafür all jene die „darauf stehen“ zu Lobgesängen wie diesem hier hinreißen. Sehr asiatisch, sehr durchgeknallt und sehr partytauglich, selbst wenn man nur der Einzige bei dieser Party dann sein sollte.

Das Interessanteste dabei ist dann wohl auch, dass verschiedene Momente als auch Gags überraschend sauber von der „Handlung“ vorbereitet werden und dass die Macher hier zwar des Öfteren ordentlich abgesaut, sich dabei aber nicht so sehr in ihren eigenen Gewaltfantasien gesuhlt haben wie andere aktuelle Japan-Splatterstreifen, bei denen der alleinige Akt des „Blut spritzt in die Kamera“-Moments durchaus schon einmal eine Minute Dauern kann. Obwohl es trotz allem ein kleines Wunder ist, dass dieser Streifen von der FSK ungeschnitten durchgewunken wurde. Aber vielleicht haben diese den hier zur Genüge vorhandenen Humor ausnahmsweise mal verstanden? So oder so ist es wohl nur dem zur Genüge vorhandenen Witz anzurechnen, dass man hier nicht auch auf eine Österreich-Version zurückgreifen muss.

Lange Rede, kurzer Sinn: „Big Tits Zombie“ ist für „die Zielgruppe“ ein großartiger Partystreifen mit genialem 3D-Einsatz, sattem Zombiegemetzel und vielen Lachern. Auch wenn wohl auf jeden Fan mindestens hundert Leute kommen werden, die mit all dem nichts anfangen können, so gibt es jetzt die sogar noch etwas niedrig angesetzte

Filmbewertung: 8/10