The Crow – Die Krähe

The Crow – Die Krähe
Originaltitel: The Crow- Erscheinungsjahr: 1994 – Regie: Alex Proyas

Darsteller: Brandon Lee, Ernie Hudson, Michael Wincott, Rochelle Davis, Bai Ling, Sofia Shinas, Anna Levine, David Patrick Kelly, Angel David, Laurence Mason, Michael Massee, Tony Todd

Filmkritik: Ein Jahr nachdem der Musiker Eric Draven (Brandon Lee) und seine schöne Frau von einer Straßengang brutal gequält und ermordet wurden, bringt eine Krähe seine Seele aus dem Reich der Toten zurück, um die Morde zu rächen und die Mörder ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Von nun an steht Draven als untoter Rächer aus dem Grab empor und hetzt, verfolgt von einem Polizisten und einem jungen Mädchen, den Killern hinterher.

Die Story von „The Crow“ ist dann doch eher simplerer Natur. Was dem Film hingegen weit vorrauseilt ist sein mystischer Ruf. Bei den Dreharbeiten damals Anfang der 90er Jahre starb nämlich auf tragische Weise der Hauptdarsteller des Films, Brandon Lee(Sohn von Legende Bruce Lee) während der Dreharbeiten des Films. Er wurde von einer echten Kugel am Set tödlich verletzt. Dieser Umstand brachte dem Film geradezu mystischen Ruhm ein und führt dazu, dass der Film generell dann doch immer etwas zu hoch bewertet wurde.

„The Crow“ punktet vor allem mit den tollen Sets und dem ständig präsenten, düsteren Aussehen. Man erkennt schnell, dass der Film auf einem Comic basiert, denn vieles wirkt surreal, ungewohnt geschnitten und farblich neuartig. Zudem regnet es praktisch den ganzen Film über und die Sonne scheint auch niemals aufzugehen. Der Film scheint in einer einzigen Nacht zu spielen.

All diese Faktoren spielen natürlich den Legenden die sich um Lees tot ranken in die Karten, denn das er ausgerechnet in einem Film stirbt in dem er einen Charakter spielt der von den Toten wiederaufersteht, ist schon ein seltsamer Zufall.

Neben den vielen wunderbar düsteren Figuren, den verschrobenen, dreckigen und fiesen Sets sind es vor allem auch ein paar schöne Kniffe in der Inszenierung die den Film auszeichnen. Mir gefällt vor allem, dass Lees Figur im Film niemals lebendig mitspielt. Der Film beginnt genau dann wenn seine Figur bereits tot ist. Ungewohnt aber sehr wirkungsvoll. Auch die stakkato artigen Flashbacks sind faszinierend und verstörend zugleich.

Schwächen gibt es allerdings vor allem in der Spannung des Films. Dadurch das Draven unverwundbar ist, sind die diversen Action und Horrorszenen in denen er mit der Gang abrechnet zwar unterhaltsam aber eben auch ziemlich unspannend, da Draven ja sowieso übermächtig ist. Einzig im Finale wird seine Achillesferse aufgedeckt und der Film versucht noch einmal etwas Spannung herauszukitzeln.

Insgesamt ist „The Crow“ einer dieser sagenumwobenen Filme die man in jedem Fall mal gesehen haben sollte und auch Jahre später definitiv nochmal in einer Zweitsichtung einlegen sollte, denn der Film reift heran. Mit 15, 16 Jahren konnte ich den Film noch nicht so richtig einordnen, nun 10,11 Jahre später gelingt dies alles schon viel besser und man weiß vor allem den Kamera und Farbstil viel mehr zu würdigen. Trotzallem ist „The Crow“ aber nun kein großes Meisterwerk für die Ewigkeit. Dafür ist die Story zu simpel, die Malerei zu schwarz/weiß und der Film einfach viel zu gradlinig und ereignislos.

Filmbewertung: 7/10