Cabin Fever 2: Spring Fever

Cabin Fever 2
Originaltitel: Cabin Fever 2: Spring Fever- Erscheinungsjahr: 2009 – Regie: Ti West



Darsteller: Rider Strong, Noah Segan, Alexi Wasser, Rusty Kelley, Marc Senter, Giuseppe Andrews, Mark Borchardt, Michael Bowen, Judah Friedlander, Larry Fessenden, Amanda Jelks, Thomas Blake Jr.

Filmkritik: Wenige Tage nach den Ereignissen des ersten Teils landet das Virus in Wasserflaschen abgefüllt in der Highschool des kleinen Ortes Springfield. Dort wird gerade die Prom Night organisiert.
John (Noah Segan) möchte eigentlich mit seiner seit Jahren angebeteten Traumfrau Cassie (Alexi Wasser) hingehen, die auch passender weise seit kurzem von ihrem Freund getrennt ist. Allerdings lehnt sie seine Einladung ab.
Deprimiert zieht er sich in sein Bett zurück und befürchtet schon einen Splatterfilmabend mit seinen Nerd-Freunden, die es ebenfalls nicht auf den Ball zieht. Sein Kumpel Alex (Rusty Kelley) macht am Tag des Balls jedoch die Bekanntschaft von Liz (Regan Deal), die gerade von ihrem Freund sitzen gelassen wurde und Alex aus Rache direkt auf der Schultoilette einen bläst.
Sie stellt ihm in Aussicht, vielleicht auf dem Ball zu erscheinen, weshalb er direkt John überredet, doch auch mit zur Party zu kommen. Doch mittlerweile haben viele vom versuchten Wasser getrunken – und die, die es bisher nicht taten, erwartet in der Party-Bowle eine böse Überraschung. Die Feier verwandelt sich in kürzester Zeit in ein Blutbad…

Den ersten Teil von Eli Roth konnte man sich als Genre-Fan ohne Probleme ansehen und bekam einen, an vielen Stellen wirklich gut gemachten Horrorfilm zu sehen, der auch dann und wann den Humor nicht aus den Augen verließ. Teil 2 wurde von der Kritik allerdings derart abgestraft, das Zweifel angebracht waren ob dieser mit dem ersten überhaupt mithalten konnte.

„Cabin Fever 2“ legt einen gelungen Start hin. Der Film bietet Tempo und legt mit seiner Geschichte derartig schnell los, dass man sich früh fragt wie der Film mit dieser Geschwindigkeit auf 90 Minuten kommen will. Alles dreht sich um den drohenden Abschlussball. In den typischen Genre-Filmen würde dieser dann bei einer Gesamtlaufzeit von 90 Minuten irgendwann bei der 60 oder 70 Minutenmarke starten. Nicht so bei „Cabin Fever 2“. Nachdem die Figuren ganz dünn eingeführt worden sind und die gesamte Schule mit dem verseuchten Wasser versorgt ist, beginnt auch schon der Ball, circa. 30 Minuten im Film. Man kann „Cabin Fever 2“ wirklich nicht den Vorwurf machen, dass er nicht weiß was die Zuschauer sehen wollen.

Die Story funktioniert zwar, abgesehen von einem ziemlich spaßigen Handlungsstrang um einen Polizisten aus dem ersten Teil, zwar quasi gar nicht, denn die Highschool-Schüler werden weder ordentlich eingeführt, noch sind diese auch nur im Ansatz so ausgebaut, das man sie irgendwie mögen oder mit ihnen mitfiebern würde, aber als Goreplattform funktioniert „Cabin Fever 2“ wunderbar. Die größtenteils herrlich handgemachten Effekte sind für den Fan definitiv eine Augenweise. Mit CGI wurde hier nur an wirklich nötigen Stellen ausgeholfen.

Insgesamt ist „Cabin Fever 2“ bis zu diesem Zeitpunkt ein flotter, dann und wann wirkliches spaßiger Teen-Splatter-Horror der weiß was er seinen Fans liefern muss. Nach 70 Minuten allerdings ist die Handlung dann plötzlich zu Ende. Man hat den Eindruck der Film wäre nun abgeschlossen und es gibt eine typische Schlussszene, über der normalerweise der Abspann anfangen würde. Allerdings stehen da ja noch immer 90 Minuten auf dem Player.
Was dann folgen sind 20 seltsam aufgepfropfte Minuten die sich um verschiedene zuvor vorgestellte Figuren drehen, aber irgendwie so gar nicht zur Handlung dazu gehören wollen und zudem seltsam kostengünstig gedreht aussehen. Alles was der Film vorher aufgebaut hat, wird in den letzten 20 Minuten glorreich vor die Wand gesetzt. Eine kurze Recherche deckt dann den Spuk auf: Wieder einmal haben sich die Produzenten eingemischt und dem Regisseur den Film aus den Händen gerissen. Heraus kam neben anderer Schnitten während des Films auch dieser seltsame Filmverlängerung.

Ohne diese seltsame Verlängerung wäre „Cabin Fever 2“ eine launige, wunderbare kurze Erweiterung des ersten Films geworden, die niemandem weh tut und zudem immer wieder auch den Charme des ersten Films atmet. Doch das Ende versaut den Film ein gutes Stück und so reicht es nur noch für eine:

Filmbewertung: 6/10