THX 1138

THX 1138

Eingefügtes Bild

Erscheinungsjahr: 1970
Regie: George Lucas

Darsteller: Robert Duvall
Donald Pleasence
Don Pedro Colley
Maggie McOmie
Ian Wolfe
Marshall Efron
Sid Haig
John Pearce

Inhalt@OFDB

George Lucas ist mir ja spätestes seit Episode 1-3 und den "Verbesserungen" an den alten Filmen ein Dorn im Auge. Der Dorn ist gar so groß, dass ich mir bislang nicht einmal die wirklich guten 3 alten "Star Wars" Teile gekauft habe. Nichts desto trotz möchte ich aber doch noch 2 seiner frühen Werke sichten. Zum einen ist dies der hier besprochene "THX 1138", als nächstes wird auch noch "American Graffiti" kommen. Doch zunächst einmal zu diesem bedrückenden Sci-Fi Drama.
An "THX 1138" sind viele Dinge faszinierend. Der Zuschauer wird lange Zeit, eigentlich sogar die ganze Zeit, im unklaren gelassen "was" und "wann" er dort eigentlich gerade beobachtet. Die sterile, in Weiß gehaltene Welt, die scheinbar nur aus kühlen, kahlen Räumen besteht und von Personen bevölkert wird die auf Namen wie THX-1138 oder SEN hören, wirkt sehr befremdlich, unheimlich und unwirklich. Es scheint weder Liebe, noch normale Formen der Fortpflanzung zu geben. Der Polizeiapparat besteht aus Robotern und totale Überwachung ist alltäglich.
Der Film folgt ganz klassisch einer Figur die kurz davor ist, diese seltsame Welt, seine tägliche Arbeit und das selbstverständlich zu sein scheinende Einnehmen von Sedativen zu hinterfragt. Auch empfindet er plötzlich etwas für seine weibliche Mitbewohnerin.
Diese Situation fesselt den Zuschauer in der ersten Hälfte ziemlich stark, nicht nur weil man wissen will, um was es sich hier nun handelt und was THX-1138 nun als nächstes tut, sondern besonders durch die Unwirklichkeit, die aber gleichzeitig genügend Parallelen zur heutigen Welt schlägt, evtl. sogar mehr als es damals 1970 der Fall war. Dies funktioniert vor allem so gut, weil die Schauspieler einfach sehr glaubwürdig in ihren Rollen agieren. Robert Duvall und Donald Pleasence spielen wirklich sehr stark.
Doch leider verliert sich der Film in Hälfte 2 dann mehrmals in merkwürdig wirkenden Selbstfindungsexperimenten und auch bildlich dargestellter Inhaltslosigkeit. Die scheinbare Flucht der Protagonisten wird schließlich recht wirr und stellenweise auch unglaubwürdig inszeniert und liefert gegen Ende eine aus dem Kontext wirkende, zu lange dauernde Verfolgungsjagd zwischen einem Auto und 2 Polizeirobotern. Das Ende selbst jedoch kann dann im besten Sci-Fi Kontext wiederum sehr überzeugen, erinnert ein wenig an das Ende des 2ten Akts von "The Island" und wirkt hübsch verzweifelnd und in sich völlig offen.
Wirklich traurig ist aber wieder mal, dass George Lucas diesen so genannten "Director’s Cut" des Films ähnlich verschandelt hat wie die selben Versionen der alten Star Wars Filme. Völlig unpassende CGI-Effekte, die besonders in der letzten Filmhälfte ähnlich plump wirken wie jüngst in "I am Legend" und einfach so gar nicht zum alten Look des Films passen. Der Film ist nunmal von 1970/71 und aktuelle CGi-Effekte wirken so einfach unpassend, besonders wenn sie direkt als solche zu erkennen sind und im Finale nichtmal gut aussehen. Naja, aber das kann man ja nicht dem Film anlasten, dass sein Regisseur sich über die Jahre zu einem ziemlich seltsamen Typen gewandelt hat, der scheinbar seine alten Filme nicht mehr als die sehen kann, was sie waren.
Insgesamt ist "THX-1138" für mich nun nicht einer dieser ganz großen Sci-Fi Filme. Nichts desto trotz ist er aber, auch bezogen auf die Zeit in der er entstanden ist, recht beachtlich und über eine lange Zeit sehr faszinierend. Mit einer etwas besser umgesetzten zweiten Filmhälfte, wäre der Film sicher noch etwas bekannter geworden.

7/10