Limp Bizkit – Düsseldorf 05.09.2010

Als es vor einigen Monaten hieß, dass „Limp Bizkit“ auf Tour gehen und auch Station in Deutschland machen, war ich zunächst sehr angetan. Die Karten waren auch schnell besorgt und mit 45€ noch im erträglichen Rahmen. Doch ich hegte mit der Zeit doch ein paar Zweifel ob die Band noch so rocken wird wie anno 2000 auf ihrem besten und erfolgreichsten Album „Chocolate Starfish and the Hot Dog Flavored Water“. Der Auftritt 2009 bei Rock am Ring sah zwar ziemlich cool aus, doch Durst wirkte schon ein wenig zu alt für die Rolle des coolen Frontmannes mit prolligen Gesten. So war ich gespannt wie das Konzert werden würde, hatte aber im Grunde doch keine allzu großen Bedenken, da zuvor veröffentlichte Playlists aus Stuttgart und Frankfurt zumindest sehr gut aussahen.

Der Einlass war um 18:30, somit planten wir die Anreise so, dass wir gegen 17:15 an der Halle waren. Ein guter Parkplatz war schnell gefunden und das Anstellen konnte beginnen.
Pünktlich um 18:30 begann dann der Einlass in die Halle. Da wir nicht direkt am Eingang standen, sondern schon einige Leute vor uns waren, stürmten wir, grad in der Halle angekommen, direkt in den Innenraum zur Bändchenausgabe. Dort war schon einiges los, aber es gab Gott sei Dank noch reichlich Bändchen für die erste Welle vor der Bühne. Kurz nachdem wir unsere begehrten Papierschnipsel dann am Arm hatten, war der Innenraum auch schon voll und keiner kam mehr rein bzw. es gab keine Bändchen mehr. Alles richtig gemacht also.

Nun hieß es Essen, Trinken und warten auf die Vorband „The Blackout“. Die spielten eine Art Schrei-Rock und beeindruckten eher mit seltsamer Mikrofonakrobatik und witzigen Songtiteln(We’re Going To Hell… So Bring The Sunblock) als mit der eigentlichen Musik. Insgesamt gehobener Durchschnitt und zusammen mit der recht abartigen Spucke-Akrobatik(nach oben rotzen und auffangen) gestalteten sich die 20 Minuten immerhin ganz unterhaltsam. Gab schon schlechtere Vorbands, aber auch bessere. Nach „The Blackouts“ wurde ab und aufgebaut bis kurz nach 21 Uhr. Dann kamen die Bizkits auf die Bühne.

Die Jungs rockten direkt los wie eh und je, so als lägen nur 10 Tage statt 10 Jahre zwischen dem besten Album und Heute.
Sie begannen nach dem Intro mit „Why Try“, also einem Song des kommenden neuen Albums, und der Innenraum vor der Bühne ging direkt richtig ordentlich ab, eben so als hätten alle nur noch auf „Limp Bizkit“ gewartet um dann so richtig durchzudrehen.
Der Innenraum war über das ganze Konzert mit einer Stimmung gesegnet und in einer ständigen Bewegung, wie ich das so schon länger nicht mehr erlebt hatte. Es wurde stellenweise richtig anstrengend und nach dem ersten Song dachte man bereits „Hui, und jetzt noch ca. 17 weitere, ich glaub ich Fall jetzt schon um“. Aber mit kleineren Schaffenspausen ohne viel Bewegen, eben bei den nicht ganz so rockenden Songs, konnte man auch hier die ca. 1,5 Stunden wunderbar durchhalten. Nass geschwitzt bis auf die Unterhose war man aber bereits nach den ersten 3 Songs.

Es gab reichlich tolle Songs und vor allem bei den Gassenhauer wie „Rollin'“, „My Way“, „Break Stuff“ oder „Take A Look Around“ gab der Innenraum jederzeit Vollgas. Der Wahnsinn!
Dazu gab es einen
super gelaunten Fred Durst und einen richtig tollen Sound. Mit Ohrenstöpseln hatte man, wie sonst auch den gewohnt besseren Lyrics-Klang, denn der dröhnede Bass wird so etwas reduziert. Somit war auch hier alles perfekt und man konnte jeden Song in der Masse genießen.
Highlights neben den erwähnten typischen Bizkit Songs waren dann noch Harold Faltermeyers „Axel F.“ sowie das „Ghostbusters Theme“ von Ray Parker Jr., wo natürlich an der Stelle „Who you gonna call?“ von den Fans „Limp Bizkit“ statt „Ghostbusters“ gebrüllt wurde. Geil!
Dann kamen noch 2 Fans auf die Bühne, die scheinbar schon auf einem anderen Konzert da waren und Fred da gefallen an ihrer „I don’t give a fuck“ Einstellungen gefunden hat. Die durften dann mit Fred zusammen auf der Bühne zu „My Way“ abgehen.
Die obligatorische Zugabe kurz vor Schluss wurde nach „Limp Bizkit“ Sprechchören letztendlich witziger weise mit lauten „Buuuh“-Rufen erreicht, nachdem Fred meinte er könnte das ja viel lauter als die Fans.
Cool war auch, das Fred kurz sogar die erste Zeile aus „Lady“ von der Band Stxy angestimmt hat(„Lady, when you’re with me I’m smiling“), doch leider kennt den Song bzw. die Band in Deutschland kaum jemand und so verlief das im Sande. Schon schade.
Witzig war auch, dass Fred irgendwann meinte sie seien nur die Coverband, „Limp Bizkit“ hätten ja gar keine Zeit gehabt, sie wären die „Limp Dicks“. Achso!

Nach rund 17 Songs und einiges an coolem Gelaber, gabs dann als Outro noch „Seven Nation Army“ von den White Stripes. Bin ich zwar kein großer Freund (mehr) von, aber schon witzig das als Outro zu laufen zu lassen während die Band geht.
Mit etwas mehr als 1,5 Stunden war das Konzert zwar nicht außergewöhnlich lang, aber hatte eine gute Länge und es kam einem vor wie 30 Minuten.
Viel länger hätte man wohl auch nicht durchgehalten ohne eine Getränkepause oder eine Position außerhalb der Moshpits.

„Limp Bizkit“ können immer noch richtig geil spielen und die Fans gingen auch wunderbar mit(mehr als bei vielen, vielen anderen Bands). Kann man jedem Fan von damals nur empfehlen und ich würde sie mir definitiv nochmal ansehen.

Anbei noch eine Aufnahme von Youtube:

„Take a look around“, zusammen mit dem Innenraum der „Hinsetzen“ brüllt damit sich auch bei der Bridge alle hinsetzen. Cooler weise legt sich auch Fred auf den Boden(der Bühne).

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https://youtu.be/d72KdESwwJk