Gunpower

Gunpower

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Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Brian Grant

Darsteller: Eric Roberts
Joe Pantoliano
Tia Carrere
Tony Curtis
Clarence Williams III
William Forsythe
Chris Rock

„Gunpower“ war ein Blindkauf. Die DVD gabs für schmale 3,50€ bei Filmundo. Kaufgrund war vor allem der üppig besetzte Cast. Für einen Nu-Image Film Mitte der 90er noch ein Novum so viele bekannte Namen im Vorspann zu erblicken. Mittlerweile haben sie sich ja zu einem stattlichen Produktions-Studio gemausert.

Das Terminal ist einer der heißesten Clubs in der Stadt. Der Boss des Ladens ist Jack(Eric Roberts), doch eigentlich gehört der Nobelschuppen der Mafia, denen auch einige andere Läden in der Stadt gehören.
Jack plant nun eines Tages sich selbständig machen. Doch wie vielen in seiner Situation fehlt ihm dazu das nötige Kleingeld. Das will er seinem Arbeitgeber durch einen verwegenen Coup abjagen. Er heuert acht mehr oder weniger fähige Leute an(u.a. Bill Forsythe, Joe Pantoliano, Tia Carrere, Chris Rock) die gleichzeitig alle 4 geheimen Gelddepots der Mafia überfallen sollen. In den kleinen Imbiss-Buden und Wäschereien lagert eine Beute von 7 Mio. Dollar. Genug für Jacks berufliche Weiterbildung und für die 8 Experten fällt auch noch was ab.
Doch der Plan geht natürlich schief, die Polizei bekommt Wind von der Sache, mehrere Gauner werden angeschossen und schließlich umstellt die Polizei noch das Terminal.
Als wäre das nicht genug, ist Mafiaboß Battiste(Tony Curtis) auch noch auf dem Weg zum Terminal, denn er ahnt das nur ein Insider wie Jack so einen Coup ausgefressen haben kann…

Sich mit „Gunpower“ anzufreunden wird dem Zuschauer zunächst wirklich nicht leicht gemacht. Die Charaktere strotzen vor Klischees und sind alle mehr oder weniger Wahnsinnig. Die Inszenierung ist an „Reservoir Dogs“ oder „Pulp Fiction“ angelehnt, mit vermischten Zeitebenen und Dialogen die cooler sein sollen als sie sind.

Aber während der Plan langsam immer mehr schiefgeht, die Gauner spitz kriegen wieso Jack gerade sie für sein Himmelfahrtskommando ausgewählt hat und schließlich der Laden von der Polizei umstellt ist, nimmt der Film dann endlich etwas mehr Fahrt auf(nach ca. 45 Minuten). Der Film verwandelt sich von einem billig hingeworfenen Actionfilm, zu einem recht soliden Action-Thriller der auch mal etwas Tragik erzeugt und sich im Ansatz um seine Charaktere bemüht.
Schießereien halten sich zwar doch eher in Grenzen, aber es gibt sie, und die sind gar nicht mal schlecht inszeniert. Dazu gibt es sogar noch eine Verfolgungsjagd. Die ist am Ende aber so peinlich geschnitten, das es weh tut.

Man wird das Gefühl nicht los, dass die meisten Stars hier nur mitgemacht haben, weil sie sich vom Drehbuch einen neuen Tarantino erhofft haben. Davon ist das Drehbuch aber dann doch meilenweit entfernt. An einigen passablen Action-Szenen und Humor mangelt es aber im großen Ganzen eben nicht und der Film kann solide über die 90 Minuten unterhalten. Kein großer Wurf, aber man sollte auch nicht zu schnell aufgeben.

6/10