Hangover

Hangover
Originaltitel: The Hangover – Erscheinungsjahr:2009 – Regie: Todd Phillips


Darsteller: Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis, Justin Bartha, Heather Graham, Sasha Barrese, Jeffrey Tambor, Ken Jeong, Rachel Harris, Mike Tyson

Als ich den Trailer zu „The Hangover“ das erste Mal gesehen hatte, war mir schon klar, dass dies eine verdammt gute Komödie werden wird. Todd Phillips, der z.B. mit „Old School“ und „Road Trip“ schon 2 geniale Komödien gemacht hat, sollte auch mit „The Hangover“ wieder zeigen, dass er noch einer der wenigen guten Komödien-Regisseure in Hollywood ist. Die Vorstellung wurde mir durch eine Aktion der Bildzeitung ermöglicht, die heute exklusive Vorpremieren in vielen Städten veranstaltet hat.

Junggesellenabschiede müssen krachen, besonders in den USA, wo man mit Las Vegas DEN Ort schlechthin für einen Junggesellenabschied erschaffen hat. Doug(Justin Bartha) der in 2 Tagen seine hübsche Freundin Tracy(Sasha Barrese) heiratet bricht also mit seinen 2 Kumpels Phil(Bradley Cooper) und Stu(Ed Helms) sowieso seinem zukünftigen Schwager Alan(Zach Galifianakis) auf zum Sündenpfuhl Las Vegas, immer mit der wichtigsten Regel im Hinterkopf:“What happens in Vegas, stays in Vegas“.
Stilvoll, im schicken Mercedes des zukünftigen Schwiegervaters, kommen die 4 auch schließlich in Las Vegas an, beziehen eine prunkvolle Suite, prosten sich auf dem Dach des Hotels mit einem Jägermeister zu und…SCHNITT…wachen mit einem schlimmen Kater im Hotelzimmer auf. Die Suite ist völlig zerstört, eine Henne läuft in der Küche rum, Stu fehlt ein Schneidezahn, Phil war scheinbar in der Notaufnahme und im Badezimmer sitzt ein Tiger. Zu allem Überfluss ist der Bräutigam nicht aufzufinden. Keiner der 3 kann sich an irgendwas erinnern was nach dem Jägermeister passierte und so begeben sie sich auf eine wilde Tour durch Las Vegas, auf der Suche nach Erinnerungen an die letzte Nacht und auf der Suche nach Doug.

Die Story von „The Hangover“ ist simpel wie genial. Nichts von der verhängnisvollen Nacht zu zeigen, ist die größte Stärke des Films. Man bekommt immer wieder die Ergebnisse der Nacht geliefert und ist gespannt wie diese zu Stande kamen, also was den Dreien alles zugestoßen ist, wo z.B. der Tiger herkommt und freut sich jedesmal wenn neue Einzelteile des Abends zusammengesetzt werden. Dadurch entsteht eine Road-Movie ähnliche Erzählweise, in der man ständig neue Charaktere kennenlernt und an neuen Orten ist und der Film somit auch nie zum Stillstand kommt. Dazu ist Las Vegas einfach eine ideale Filmkulisse.

Aber das alles würde nicht funktionieren, wenn der Humor nicht witzig wäre und die Schauspieler nicht überzeugen würden. Aber hinter beide Punkte kann man einen fetten Haken setzen. Auf Fäkalhumor wird sehr gut verzichtet, nur ganz, ganz selten geht es unter die Gürtellinie. Der Humor kommt vor allem durch die Situationen und Charaktere zustande, die möglichst abgefahren und schräg sind. „The Hangover“ ist wohl ganz locker vom Humor her, eine der besten US-Komödien der letzten Jahre.

Gegen Ende machten es sich die Drehbuchautoren dann stellenweise etwas zu einfach die Story aufzulösen, alles wirkt etwas gehetzt und die Fäden lösen sich zu schnell auf. Unerwartet wird dafür aber noch etwas von der Hochzeit von Doug gezeigt, was das gehetzte Las Vegas Ende dann teilweise wieder wett macht.

Schauspielerisch war es genau die richtige Entscheidung für die Hauptrollen keine zu bekannten Schauspieler zu nehmen. Bradley Cooper kannte ich bereits aus „Midnight Meat Train“ wo er mir schon sehr gut gefiel und Ed Helms hatte ich auch schon mal gesehen. Aber wirklich bekannt waren sie nicht und konnten so sehr befreit aufspielen. Alle 3 spielen super, soweit ich das in der Synchro-Version beurteilen kann. Die Synchro ist allgemein recht bemüht und gelungen, bei Flüchen, ein paar Sprüchen und besonders bei kurzen Gesangseinlagen wird der O-Ton aber noch besser sein.

Der Soundtrack ist stimmig, besteht aus bekannten und unbekannten Songs, hätte aber noch etwas besser sein können. In der Road-Trip Szene zu Anfang hätte ich mir z.B. irgendein anderes cooles Lied vorgestellt. Insgesamt aber stimmig und szenenabhängig passend.

„The Hangover“ wurde die erhoffte sehr gute Komödie. Man hat viel zu lachen, muss sich eigentlich nie fremdschämen über irgendeinen peinlichen Witz und wünscht sich heimlich auch mal so eine geniale Nacht in Las Vegas zu erleben. Eine höhere Bewertung hebe ich mir für den O-Ton auf, aber auch in der Synchro hat man jede Menge Spaß.

Filmbewertung: 8/10

Zweitsichtung(13.02.2011)
"The Hangover" ist auch in der Zweitsichtung immer noch blendende Unterhaltung.
Zwar fielen erneut 2,3 Szenen etwas unangenehm auf, doch durchweg hat der Film tolle Ideen und sehr sympatische Darsteller.
Bleibt daher bei:
8/10