Fantasy Film Fest Nights – Sukiyaki Western Django

Sukiyaki Western Django
Originaltitel: Sukiyaki Western Django Erscheinungsjahr:2007 – Regie: Takashi Miike

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Darsteller:
Hideaki Ito, Masanobu Ando, Koichi Sato, Kaori Momoi, Yusuke Iseya, Renji Ishibashi, Teruyuki Kagawa, Quentin Tarantino

Filminhalt: Der dritte und letzte Film den ich mir auf den Fantasy Film Fest Nights angesehen habe, hört auf den Namen „Sukiyaki Western Django“ und ist ein Mal mehr Mal weniger genaues Remake des Italo-Westerns „Django“. Er versteht sich aber auch als Hommage an den Italo-Western im Allgemeinen, allerdings auch mit den üblichen abgefahrenen Zutaten eines Easterns.

Die Story ist heutzutage eher althergebracht und jeder kennt sie sicher in der einen oder anderen Abwandlung. Ein Dorf in Nevada, Japan, wird von zwei Banden für sich beansprucht, denn beide vermuten einen Goldschatz unter der Stadt. Die Bewohner fliehen oder sterben und die Banden reiben sich gegenseitig immer mehr auf bis nur noch wenige Leute übrig sind. Eines Tages kommt dann ein namenloser Revolverheld in die Stadt. Beide Banden buhlen direkt um den Meisterschützen, denn mit seinen Künsten könnte der einer der beiden Parteien zum Sieg verhelfen.
Das war eigentlich auch schon der grobe Ablauf. Genre üblich gibt es noch den ein oder anderen Kniff in der Handlung, Marke „Spiel mir das Lied vom Tod“, aber im Groben geht es um das ausspielen der beiden Banden und den Kampf des Namenlosen.

Ich glaube ich habe vor „Sukiyaki Western Django“ bisher noch keinen Miike Film gesehen. Dabei wollte ich mir immer seinen hochgelobten „Audition“ ansehen. Nach Django weiß ich ja nun in etwa wie der Hase laufen muss. Miike wirbelt alles kreuz und quer umher und setzt hier primär auf total abgefahrenen Humor. Anders als „Doomsday“ macht er hier nicht den Fehler den Film allzu ernst werden zu lassen sondern man ist sich immer bewusst das alles eher augenzwinkernd dargestellt wird.

Es gibt einen Schizophrenen Sheriff, einer der Banden Bosse ließt Shakespeares „Henry IV“ und will von nun an nur noch Henry genannt werden, sonst gibt’s Schläge. Zwischendurch lehrt er seinen Untergebenen eine Technik, ein Katana mit den Handflächen zu stoppen, bevor es den eigenen Kopf spaltet. Das die Leerstunde für den Schüler nicht gut endet, sollte klar sein. Abgeschossene Pfeile werden mit Pistolenkugeln gestoppt, Pistolenkugeln werden mit dem Schwert geblockt. Und geschossen wird mal ganz normal und mal wird der Wind einbezogen und die Kugeln fliegen im Bogen auf den Feind. Vollkommen Irre aber auch super unterhaltsam.

Der Großmeister selber, Quentin Tarantino, hat ebenfalls eine Rolle im Film bekommen, als Ringo. Er spielt eine Art alten Western Helden, der zu Anfang mehr als genial vorgestellt wird, und später im Film dann sichtlich gealtert nochmal in Erscheinung tritt. Toller, recht kurzer Auftritt aber allein dafür lohnt sich der Film schon.

Den Original „Django“ habe ich ewig nicht mehr gesehen, zuletzt als ich noch keinen DVD Player hatte auf geschnittener VHS. Werde das aber demnächst nachholen um einige Parallelen mehr erkennen zu können. Aber Miike bedient sich auch an anderen Klassikern, die Schnee Kulisse am Ende des Films z.B. muss von „Leichen pflastern seinen Weg“ inspiriert sein.

Auf irgendeine verquere Weise hat Miike hier ein Kunstwerk erschaffen, was ich mir gerne direkt nochmal ansehen würde. Der Film scheint mir recht detailversessen zu sein und ich denke ich habe vieles verpasst was einem erst später auffällt. Allerdings, es gab auch die ein oder andere Länge in der mit 120 Minuten recht langen Laufzeit. Vorläufig gebe ich eine 7 und warte mal die DVD ab.

Filmbewertung: 7/10