Fantasy Film Fest – Fido

Fido
Originaltitel: Fido Erscheinungsjahr: 2007 – Regie: Andrew Currie

Darsteller: Carrie-Anne Moss, Billy Connolly, Dylan Baker, K’Sun Ray, Tim Blake Nelson, Henry Czerny

Filminhalt: Wie letztes Jahr war ich auch dieses Jahr gewillt das Fantasy Filmfest zu besuchen. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung in mehreren Kinos im ganzen Bundesgebiet in dem Horror, Mystery, Sci-Fi und Thriller Filme gezeigt werden. Meist erfahren die hier gezeigten Filme keinen deutschen Kinostart. Das ein oder andere Sahnestück ist eigentlich jedes Jahr dabei und somit lohnt der Besuch von ausgesuchten Filmen auf jeden Fall. Die Filme werden in der jeweiligen Sprache gezeigt in der sie auch gedreht wurden. Also meistens Asiatisch oder Englisch. Öfter aber auch Französisch oder Russisch. Alle nicht englischen Filme erhalten zum Verständnis englische Untertitel. Dieses Jahr habe ich mich für 3 Filme entschieden. Einmal der hier beschriebene „Fido“ sowie „The Signal“ und „Botched“.

Bei „Fido“ handelt sich um eine Zombie Komödie. Der Film spielt in einer möglichen Variante der 50er Jahre. Ein Virus sorgt dafür, dass sämtliche Menschen die sterben als Zombies wiederkommen. Wären nicht die Firma „Zom-Com“ und der Wissenschaftler Dr. Hrothgar Geiger eingeschritten, wäre die Menschheit wohl vor die Hunde gegangen. Dieser Dr. aber entwickelte eine Methode die Zombies handzahm zu machen und so werden diese nun im alltäglichen Leben eingesetzt. Unter anderem als Milchmann, um die Zeitungen auszutragen, als Schülerlotse oder um im Haushalt zu helfen. Um die Städte herum werden Schutzzonen errichtet. Einige Kilometer außerhalb der Städte herrschen also das Grauen und die Ödnis. Durch den Krieg gegen die Zombies wurde die Landschaft ziemlich verwüstet.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Familie Robinson. Vater(Baker), Mutter(Moss) Kind(Ray) Leben wie die normale 50s Familie. Sie haben auch keinen Hauszombie, da der Vater sie nicht mag und sein eigener Vater ein Zombie wurde den er umbringen musste. Allerdings, nebenan zieht Mr. Bottoms ein. Ein hohes Tier von „Zom-Com“ und Kriegsheld im Zombie Krieg. Mutter möchte ja dann nicht ohne Zombie da stehen. Also wird flott einer angeschafft. Vati ist gar nicht begeistert und der Sohnemann findet in dem Fido genannten Untoten sogar einen neuen Freund. Aber es kommt alsbald zu Problemen. Die Halskrause, die die Zombies Zahm macht fällt bei Fido kurzzeitig aus und die Nachbarin muss dran glauben. Ab da nimmt das Unglück seinen Lauf….

Warum ich diesen Film ausgewählt habe dürfte klar sein. Die Story ist so herrlich bekloppt und gleichzeitig erfrischend originell. Zombie Komödien gibt es immer noch zu wenige. „Shaun oft the Dead“ hat allerdings die Messlatte schon sehr hoch gelegt. Fido kommt fast heran, aber nur fast.

Der Humor ist meistens sehr genial und schön Schwarz-Ironisch. Der Einstieg in den Film um die Rahmenhandlung der Szenerie zu erklären ist sehr intelligent gemacht. Man sieht ein Werbevideo der Firma „Zom-Com“, über die Zombie Kriege und wie der Plage schließlich beigekommen wurde. Durch den offenen Umgang mit dem Tod, den Zombies und dem Töten von Verwandten welche zu Zombies wurden, kommt es immer wieder zu grotesk witzigen Situationen im Film. So fragt nach dem Werbevideo, welches in der Schule aufgeführt wurde, der anwesende Mr. Bottoms in die Klasse:“Who of you already killed a Zombie?“. Man bedenke dabei, dass die Kinder wohl so um die 10 Jahre alt sein sollen. Natürlich zeigen auch prompt einige auf. Und nach der Schulstunde geht’s für die kleinen erst einmal auf den Schießstand.

Der Vater der Familie Robinson ist ein sehr gefühlskalter Mensch, der sich nicht mehr so recht um seine Familie kümmert. So kommt es langsam, dass seine Frau ein paar Gefühle für Fido entwickelt, allerdings natürlich rein freundschaftlich. Der Vater versucht in einer Szene seinem Sohn zu erklären, dass Gefühle nicht gut sind im Leben. Das wichtigste sei das überleben. Daraufhin überreicht er ihm als Geschenk eine Waffe. Der Junge guckt die Waffe ungläubig an worauf Daddy erwidert:“ Now, I know you’re not supposed to have a hand gun until you’re twelve… but it can come in real handy.”

Solche Situation gibt es am laufenden Band und Fido bringt einen damit sehr oft zum Lachen und unterhält sehr gut. Unter dem Gewand der neuen Story Idee erwartet einen allerdings eine ganz normale „Vater kümmert sich nicht um seine Familie“ Story. Das hat „Shaun of the Dead“ etwas besser hinbekommen, normale Story und die Zombies zu verbinden.

Schauspielerisch bekommt man in „Fido“ wirklich was geboten. Carrie Ann Moss spielt grandios. Sie gefiel mir eigentlich mit am besten im Film. Billy Connolly als Fido ist ebenfalls genial, da Zombies ja nicht reden und nur sehr wenig Intelligenz haben, hatte er wirklich eine sehr schwierige Rolle. Aber er bekommt das mit seiner Mimik sehr gut hin. Besonders gut gefallen hat mir noch Henry Czerny in der Rolle von Mr. Bottoms. Er spielt diesen Kriegsveteran einfach genial gut.

Auf allzu explizite Bluteffekte wird verzichtet. Aber die hat der Film auch nicht wirklich nötig. Die, die er hat reichen vollkommen aus. Das Design der Sets im Allgemeinen hat mir sehr gut gefallen. Die 50s Atmosphäre kommt wirklich sehr gut rüber.

Der Film hat meine Erwartungen genau getroffen. Ein echtes Meisterwerk habe ich nicht erwartet aber eine sehr witzige Komödie mit tollen Darstellern und einer coolen 50s Umgebung. Und genau das bekommt man auch. Eine echte Empfehlung sich diesen Film auf dem Fantasy Film Fest 2007 anzusehen.

Filmbewertung: 9/10