Event Horizon

Event Horizon – Am Rande des Universums
Originaltitel: Event Horizon- Erscheinungsjahr: 1997 – Regie: Paul W.S. Anderson

Darsteller: Laurence Fishburne, Sam Neill, Kathleen Quinlan, Joely Richardson, Richard T. Jones, Jack Noseworthy, Jason Isaacs, Sean Pertwee, Peter Marinker, Holley Chant, Barclay Wright, Noah Huntley

Filmkritik: Im Jahr 2040 verschwindet das Raumschiff Event Horizon während seines Jungfernfluges spurlos. Das Raumschiff sollte als erstes überhaupt per Antigravitations-Antrieb Millionen von Lichtjahre in wenigen Sekunden hinter sich bringen. Doch beim ersten Versuch den Antrieb einzusetzen verschwand das Schiff vom Radar.
Sieben Jahre später werden plötzlich Signale der Event Horizon registriert. Schnell ist der verschollen geglaubte Stahlkoloss auch wieder geortet und ein kleines Forschungsschiff namens Lewis & Clark wird entsandt um zu klären, was mit der Event Horizon schief gelaufen ist. Auf dem Schiff befindet sich auch der Wissenschaftler William Weir (Sam
Neill), seines Zeichens Konstrukteur des Antigravitations-Antriebs. Als die Crew die Event Horizon betritt, finden sie gespenstische Leere und entstellte Leichen vor. Doch damit beginnt das Grauen erst…

„Der Weltraum, unendlich Weiten“…und der Tod. Das Sci-Fi Genre erfreut sich immer noch großer Beliebtheit, auch wenn die wirklich guten Genre-Film leider alle aus der Vergangenheit stammen. Ein Sub-Genre davon ist der Sci-Fi-Horror. Einer der bekanntesten Vertreter ist wohl Ridley Scotts „Alien“ und dessen Nachfolger.

Das schwarze All, die Einsamkeit, die Angst vor dem Tot ist in den düsteren, meist kalten Sets immer ein wenig greifbarer als in vielen anderen Horror-Filmen. Es ist aber auch das Unbekannte das einem Schauer über den Rücken Jagd. Aus diesem Unbekannten zieht auch „Event Horizon“ viel seiner Wirkung. Was ist nun mit der Crew des Schiffs passiert? Wo war es die letzten 7 Jahre? Aus dem Haus nebenan kann niemand zu Hilfe kommen und die Polizei ist auch momentan nicht erreichbar. Lichtjahre entfernt ist die nächste Rettungsstation. Da macht man sich selbst als erfahrener Astronaut doch schon mal in die Hose und auch als Horror-Fan ist das Sci-Fi-Horror-Genre doch immer wieder eine gelungene Abwechslung im Einheitsbrei.

„Event Horizon“ verliert nach der Erstsichtung zwar etwas an Wirkung, denn wenn man das Geheimnis des Schiffs und seiner Crew einmal kennt weiß man wie der Hase läuft. Doch die unheimlichen Sets und die tollen Modelle sowie die wirklich guten Schockmomente des Films wissen auch nach 10 und mehr Sichtungen immer noch zu gefallen.
Die erlesene Darstellerriege, allen voran Sam
Neill in einer Art Paraderolle als immer verrückter werdender Wissenschaftler, tragen eine ganze Menge dazu bei, das „Event Horizon“ bei Genre-Fans einen guten Ruf genießt. Dabei gehen die Darsteller zwar nicht immer komplett rational vor, aber in welchem Horror-Film machen die Figuren schon immer das, was man selbst in der Situation für am besten hält.

Was man dem Film leider etwas anmerkt ist seine schweren Produktionsbedingungen. Regisseur Paul W.S. Anderson musste 30 Minuten an Material kürzen, da der Film bei Testvorführungen nicht gut ankam. Zu brutal, zu lang, nicht spannend genug waren die Urteile.
Diese fehlenden Szenen merkt man dem Film besonders in der letzten halben Stunde an, denn hier wirkt der Film gehetzt. Lies sich Anderson noch viel Zeit um die Crew auf dem Schiff ankommen zu lassen, wird die Flucht und der ausbrechende Horror der letzten halben Stunde dann doch arg überstürzt abgehandelt.

Doch Trotz diesen offensichtlichen Mankos ist der Film aufgrund seiner kaum von der Hand zu weisenden anderen Vorzüge einer der besten wenn nicht gar zu dem besten Genre-Film der letzten 15 Jahre. Vor wenigen Jahren wurde versucht mit dem ähnlichen „Pandorum“ wieder zum Genre zurückzukehren, doch leider nicht ganz so überzeugend wie diese quasi Klassiker.

Filmbewertung: 8/10